Lieber Leser, bist du noch bei Trost? Eigentlich hast du doch schon genug – bist voll bis oben hin! Kannst dieses Thema nicht mehr ertragen. Und doch sind wir schon in der dritten Zeile und du bist immer noch dabei. Also genauso meschugge wie ich?
Dann sollte auch das Folgende von Interesse sein: Den wahrscheinlich absurdesten Versuch das Phänomen „Lena“ und ihren Sieg beim ESC zu erklären, habe ich ausgerechnet auf carta.info gefunden. Hier wagt Tim Renner den Kurzschluss zur großen Politik und erklärt uns gleich nochmal wie das eigentlich war – mit der Wende und Helmut Kohl. Das „Lena-Prinzip“ stellt demnach eine Art Vexierbild zur deutschen Mentalitätsgeschichtsschreibung dar:
Deutschland nutzte seither den Sängerwettstreit um sich so darzustellen, wie man sich selbst sehen wollte. Bis 1998 hieß das nett, klein, brav und doch irgendwie international und integrativ. Es wurden nette, kleine Schlager vorgetragen von erfahrenen Schnulzensängern oder perfekt assimilierten Mitbürger aus West- und Ost Europa, die wir ins Rennen schickten. Katja Ebstein war da schon fast die Ausnahme, Mary Roos, Lena Valaitis, Wencke Myhre und Rumänen, die sich als Mongolen ausgaben (Dschingis Khan), die Regel. Deutschland ein einig Schrebergarten mit vielen, bunten Gartenzwergen und exotisch gewürzten Grillspießchen auf Holzkohle.
In dieser Perspektive wird dann Guildo Horn 1998 zum neuen Repräsentanten der geistig-moralischen Wende, die sich eigentlich Kohl Anfang der achtziger Jahre auf die Fahnen geschrieben hat. So geht es dann weiter über die EU-Osterweiterung („Balkan-Abstimmungs-Kartell“), den Machtwechsel zu Angela Merkel bis zur Finanzkrise. Und dafür, dass du – lieber Leser – immer noch diesen Text liest, musst du jetzt zur Strafe abstimmen. Gleich hier unten. Denn es klingt so schön, wenn es heißt: Twölf points for Dschörmenie.
Lieber Leser, bist du noch bei Trost? Eigentlich hast du doch schon genug – bist voll bis oben hin! Kannst dieses Thema nicht mehr ertragen. Und doch sind wir schon in der dritten Zeile und du bist immer noch dabei. Genauso meschugge wie ich?
Dann sollte auch das Folgende von Interesse sein: Den wahrscheinlich absurdesten Versuch das Phänomen „Lena“ und ihren Sieg beim ESC zu erklären, habe ich ausgerechnet auf carta.info gefunden. Hier wagt Tim Renner den Kurzschluss zur großen Politik und erklärt uns gleich nochmal wie das eigentlich war – mit der Wende und Helmut Kohl. Das Lena-Prinzip stellt demnach eine Art Vexierbild zur deutschen Mentalitätsgeschichtsschreibung dar:
Deutschland nutzte seither den Sängerwettstreit um sich so darzustellen, wie man sich selbst sehen wollte. Bis 1998 hieß das nett, klein, brav und doch irgendwie international und integrativ. Es wurden nette, kleine Schlager vorgetragen von erfahrenen Schnulzensängern oder perfekt assimilierten Mitbürger aus West- und Ost Europa, die wir ins Rennen schickten. Katja Ebstein war da schon fast die Ausnahme, Mary Roos, Lena Valaitis, Wencke Myhre und Rumänen, die sich als Mongolen ausgaben (Dschingis Khan), die Regel. Deutschland ein einig Schrebergarten mit vielen, bunten Gartenzwergen und exotisch gewürzten Grillspießchen auf Holzkohle.
In dieser Perspektive wird dann Guildo Horn 1998 zum neuen Repräsentanten der geistig-moralischen Wende, die sich Kohl schon Anfang der achtziger Jahre auf die Fahnen geschrieben hat. So geht es dann weiter über die EU-Osterweiterung („Balkan-Abstimmungs-Kartell“) über den Machtwechsel zu Angela Merkel bis zur Finanzkrise. Und dafür, dass du – lieber Leser – immer noch diesen Text liest, musst du jetzt zur Strafe abstimmen. Gleich hier unten. Denn es klingt so schön, wenn es heißt: Twölf points for Dschörmenie.
Was ist denn so absurd daran, dass Popstars – die erfolgreichen wie die erfolglosen – weitverbreitete Mentalitäten und Stimmungen widerspiegeln? Wenn sie schließlich von nichts anderem leben als der Zustimmung von Publikumsmassen, die Popstars auch wegen der mit ihnen geteilten Mentalitäten applaudieren?