Die Fußball-WM steht vor Tür oder besser vor dem Kontinent. Denn anstatt in heimischen Gefilden müssen unsere Soccer-Gurus ihre Fähigkeiten diesmal auf dem afrikanischen „SubKontinent“ unter Beweis stellen. Neben allerlei fußball-martialischer Ästhetik erwartet den hoffnungsvollen Zuschauer dabei auch die eine oder andere Lektion in Sachen Biologie und Genetik. Im Interview mit dem Tagesspiegel ließ Bundestrainer Joachim „Jogi“ Löw seine Expertise bereits anklingen und konstatierte in Bezug auf den zukünftigen Gruppengegner Ghana:
Physisch haben die Afrikaner vielleicht durch ihre Genetik allen anderen etwas voraus.
Da der Jogi als Vertreter der postkolonialen Biologie(wissenschaft)en nach 1945 sich aber durchaus der Problematik des Genetikbegriffs bewusst ist, präzisiert er an anderer Stelle seine Vorstellungen weiter:
Die Afrikaner haben enorme Vorteile, weil sie genetisch bedingt eine unglaubliche Ausdauer, Schnelligkeit und körperliche Präsenz mitbringen.
Die jeweiligen Interviewpartner und anwesenden Pressevertreter scheinen mit dieser Form der Rhetorik kein Problem zu haben. Mit Verweis auf den BundesJogi zitieren sie das deutsche Sieger-Gen und könnten somit dazu beitragen, dass das Konzept des Postkolonialismus auch in Deutschland endlich einer breiten Öffentlichkeit verständlich wird.
Der BundesJogi als Paradebeispiel für die Vermittlung ‚wissenschaftlicher Erkenntnisse‘ an die ‚4. Ebene‘?? Vielleicht sollten wir statt der Disputation eine Pressekonferenz beantragen…
[…] Mindestens genau so interessant ist, was derselbe schon immer über „die Afrikaner“ wusste und sich auch zu sagen wagt. […]
Mist, das Bildeinbinden hat nicht gefunkt, dann eben so: http://florisdumal.blogsport.de/images/20100511LwGoogle.jpg
Einmal für das Thema Fußball-Genetik sensibilisiert ist es doch erstaunlich, was sich noch so findet. Denn schon vor dem BundesJogi hat auch Tante Käthe ihre Kenntnisse in Sachen fußballerischer Veranlagung unter Beweis gestellt, als sie vor den (torun)gefährlichen „Malta-Füßen“ gewarnt hat.
Auf deutscher Seite setzt man übrigens nicht auf etwaige evolutionsbiologische Vorteile bei der Auswahl der Nationalspieler, sondern auf deren Empfänglichkeit für Philosophie. Komisch, muss mir bislang entgangen sein.
Die Malta-Füße könnten aber auch ein kulturelles Pattern der Insulaner und die Bierhoffsche Vermischung mit diesem ein Phänomen postmoderner Hybridität darstellen. Vielleicht handelt es sich auch um die Aufpfropfung eines Haarteils auf solche Füße.
[…] Was sagen Sie zu Ghana, Herr Löw? […]
[…] blogkow.wordpress.com: Die Fußball-WM steht vor Tür oder besser vor dem Kontinent. Denn anstatt in heimischen […]
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[…] hat stocknüchtern folgende Worte zu Protokoll gegeben – es geht um seine Bewertung von Gegner Ghana: Physisch haben die Afrikaner vielleicht durch ihre Genetik allen anderen etwas […]
Aus dem Archiv von Jogi Löws Genetikseminar (Sitzung mit Ex-Fußballnationalspieler Andreas Brehme): „Beängstigend fix, aber vielleicht stolpern sie ja dabei über ihre Riesenpimmel.“
[…] Wunder, dass niemand über Jogi Löws Versuch einer fußballerischen Biologie des Afrikaners auch nur den Kopf zu schüttelnd bereit war – zumindest nicht […]
Übrigens scheint es dazu schon seit Jahren einen regelrechten Forschungszweig zu geben: http://www.welt.de/wissenschaft/article2136609/Das_Erbgut_macht_den_Fussballstar.html